Transoxanischer Divan
Abschied von Timur
Nun fliegt der glücksgewohnte Falke
vom Netz der trügerischen Welt befreit
gelassen über reiche Steppen
den Lippenstrich vom Tode schon geweiht
Der Leichnam stark zernarbt von Wunden
mit Rosenwasser Kampfer balsamiert
Die Augen welk mit Schattensturz umwunden
verlassen wirkt der Leib das Blut es friert
II
Am Vortag bat er seine Lieblingsfrauen
zu sich Der Tod sei nah und ihm gewiss
Er spürte Kälte tief in seinen Lenden
und Schmerz an seinem Herzen riss
Nicht Wehgeschrei noch Klagetäler
erwarte er Das Leben sei sein Feind
Der Ostwind suche ihn mit Stöhnen
mit ihm wär er am Morgen gern vereint
III
…………
…………