und von dem Wahrheitsringen der Zeit

Spätestens seit Heinrich Schliemanns Grabungsattacken haben die Namen Mykene oder Troja im fernen Griechenland Phantasien beflügelt, die in den Köpfen der Menschen einen ausufernden Bildersturm ausgelösten. Diese Zeit von 1650 – 1200 v.u.Z hat die Menschen mit Rätseln überhäuft und verstört. Mit der Zerstörung der Paläste und der Vernichtung der Kultur von Mykene streute die Geschichte ein Geheimnis über das Land aus.

Hilflosigkeit stellt sich aber ein, wenn die nachfolgende Zeit von 1200 – 800 v.u.Z. in den Mittelpunkt der Erörterung rückt. Da diese Zeit sich allen archäologischen Forschungen verschloss, prägte sich dafür der Name Dunkle Jahrhunderte (DJ) aus. Mit beiden Großepen Ilias und Odysseus hat Homer kurz danach eine mythische Welt beschrieben, in der Hasardeure und Helden das Geschehen bestimmten. Sie belagern heute noch die Kinderstuben und wecken in den Menschen mit ihrer Prächtigkeit Tagträume. Die DJ haben den Wissenschaftlern Grenzen der Alltagsneugier aufgezeigt. Die DJ waren nicht dazu bestimmt, von Menschhand entschlüsselt zu werden. Was verbirgt sich hinter dem Verschweigen bzw. Verdrängen der Zeiten?
 
Das Buch versucht, hinter den Vorhang der Geschichte zu blicken. Sehr schnell zeigt sich, dass den DJ ein großer Plan hinterlegt war. Das Zusammenleben von Göttern und Menschen, das in vielen Kulturen in mythischen Bildern weiter lebt, bewegte auch in Griechenland die Antike. Heute wirken die Bilder fremd, die sich über die Jahrhunderte durch eine Erzählkunst retteten. Das, was die Götter der Antike weltumfassend strategisch planten, überschreitet unser heutiges Wahrheitssuchen und unserem Verständnis davon. Die Strategie der Götter hat zu der beabsichtigten Verwirrung der menschlichen Geister geführt. Troja und die Dunklen Jahrhunderte sind durch eine imaginäre Band verbunden, das für Menschen bislang unsichtbar blieb.

Dass Geschichte nicht zögert, sich zu verschließen, zeigen die drei anderen kleinen Erzählungen, die den Schluss des Buches bilden, nämlich am Beispiel Friedrich Hölderlin, der Schwarzen Romantik und des Exils der Hebräer.

 

Auflage: 100, jedes Buch numeriert, 152 Seiten, Preis 25 €

Das Buch enthält Bilder von der Malerin Stefanie Kabitzke, Berlin


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