Schwarze Pappeln
Manchmal sind bilanzierende Erinnerungen an Vater oder Mutter darauf angewiesen, durch schmerzliche Ereignisse angestoßen und in Gang gesetzt zu werden. Vieles zeigt sich dann zerrissen, was längst wohlgeordnet hätte sanften Umgang erfahren können. Dann mischen sich Bilder aus Leben, Träumen und Tod und können nicht immer getrennt wahrgenommen werden. Wenn der Tod sich erst eingestellt hat, bleibt das Aufarbeiten ständig ein nicht zufrieden stellender Vorgang und schleicht sich noch über Jahre in die Träume gewaltsam ein.
Das Buch erzählt aus der Sicht des Verstorbenen sein Abnehmen und Hinscheiden. Die liebevollen Bemühungen der Familie, ihm Linderungen und Erleichterungen zu verschaffen, ihre sich andeutende Trauer und das zunehmen ihrer Schmerzen werden von dem Verschiedenen sorgfältig beobachtet und aufgezeichnet. Unabänderlich weiß er sein Abklingen des Lebens zu deuten. Erst als die Beerdigung stattgefunden hat, gelingt es dem Sohn sich in dem Monolog das Wort zu ergreifen.
Auflage: 30, 29 Seiten, bibliophile Ausgabe, Umschlag handgefertigt, Preis: 25 €