Nachtreisen
Vieles drängt sich, was erst spät Gewissheit erlangt.
Die Vereinigten Staaten von Amerika haben die Phantasie und das Leben eines Achtundsechzigers mehr bestimmt, als gewollt und ihnen zugedacht war. Viele Jahre lag das Land außerhalb des Bereisbaren.
Auf der ersten Reise stieg mit zunehmenden Reisedauer der Reiz auf, das zum Teil verschüttete Fühlen und Denken über das Amerika aufzugreifen, das sich über die Jahre, einschließlich der Kindheit, gebildet hatte. Die Bilder aus der Kindheit hatten sich neben den politischen Bildern des Amerikas auf einem Plateau geduldig eingerichtet. Durch frühe Träume über Indianer und Cowboys hatte es Nahrung gefunden und Fundamente gegossen. Nicht mehr zählbare Filme, die dem Genre des Westerns entsprachen, hatten Bild-Landschaften weiterentwickelt und deren zarte Strukturen vertieft.
Bei dem Buch handelt es sich um ein Reisejournal über eine Reise in die USA im Jahre 1996. Das Reisejournal erzählt von dem Wettstreit unterschiedlicher archetypischer Bilder eines Amerikas, nämlich: Von der Jugendzeit, von dem Wilden Westen und der Echt- und Reisezeit mit ihren lokalen Verhältnissen, nämlich den Landschaften und Menschen in den Staaten. Erst später öffnete sich eine weitere Erzählebene, nämlich die des Western "Rio Bravo". Das Erinnern an "Rio Bravo" ist als Verneigung vor einem zeitlosen Western-Mythos zu verstehen. "Rio Bravo", ein Klassiker unter den Filmen, ist unsterblich geworden, so unsterblich wie unsere Bilder von den verschiedenen Wirklichkeiten über das erlebte, erfahrene und erträumte Amerika.
Auflage: 100, Seiten: 152
Preis: 20 €